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Rasen vertikutieren – Rasenpflege im Frühjahr & Herbst

Rasen-Vertikutierer

Mit einem Vertikutierer werden Moss und Unkraut aus der Grasnarbe entfernt.

Der hauseigene Rasen sollte mindestens einmal im Jahr vertikutiert werden, denn durch Unkrautwuchs und abgestorbene Organismen (Blätter etc.), auch Rasenfilz genannt, und starken Moosbefall ist er früher oder später einem Nährstoffmangel ausgesetzt und gedeiht daraufhin nicht mehr richtig. Die Rasenpflege im Frühjahr ist wohl der wichtigste Zeitpunkt, denn dann ist der Rasen in der Regel besonders bedürftig und geschwächt.

Um zu überprüfen, ob das Vertikutieren des Rasens erforderlich ist, kann man mit einer kleinen Harke oder einem Laubrechen durch den Rasen fahren. Bleiben nun alte Rasenreste, unerwünschtes Unkraut oder gar beides hängen, ist es mal wieder so weit. Dem Rasen werden Nährstoffe, Sauerstoff und Flüssigkeit streitig gemacht und er kann, durch die Unterversorgung der Rasenwurzeln mit Sauerstoff, nicht richtig wachsen.

Vertikutieren schafft dann Abhilfe und sorgt dafür, dass das Gras wieder dichter und schöner wird.

Rasen richtig vertikutieren – Schnellstart

  1. Planen Sie den richtigen Zeitpunkt: Vertikutieren Sie den Rasen am besten im Frühjahr oder Herbst, wenn das Gras wächst und das Wetter nicht zu heiß oder zu trocken ist. Der Rasen darf während des Vorgangs nicht nass sein. Am besten ist es im Frühling nach dem 2. Mähen, wenn der Rasen schon einmal gewachsen ist und erneut Nährstoffe aufnehmen konnte.
  2. Mähen Sie den Rasen: Mähen Sie den Rasen auf eine niedrige Schnitthöhe von 2-3 cm, um das Entfernen von Unkraut, abgestorbenen Pflanzen und Moos während des Vertikutierens zu erleichtern.
  3. Reinigen Sie den Rasen: Entfernen Sie alle Steine, Äste und andere Gegenstände von der Rasenfläche, um zu verhindern, dass der Vertikutierer beschädigt wird.
  4. Einstellen der Vertikutierhöhe: Stellen Sie die Höhe des Vertikutierers auf maximal 2-3 mm ein. Die Klinge sollte tief genug in den Boden eindringen, um das Unkraut und das Moos zu entfernen, aber nicht so tief, dass sie das Gras nachhaltig beschädigt.
  5. Vertikutieren Sie den Rasen: Beginnen Sie am Rand des Rasens und arbeiten Sie sich in geraden Linien über die gesamte Fläche. Nach dem Abfahren in Längsrichtung, erfolgt ein Abfahren in Querrichtung. Halten Sie den Vertikutierer gleichmäßig in Bewegung, um Schäden am Gras zu vermeiden. In Kurven sollte der Führungsholm etwas nach unten gedrückt werden, damit dort besonders moderat agiert wird.
  6. Entfernen Sie das restliche, unerwünschte Material: Harken Sie das abgeharkte Material (Unkraut, abgestorbenes Pflanzenmaterial, Moos usw.) auf und entsorgen Sie es.
  7. Düngen und Bewässern Sie den Rasen: Nach dem Vertikutieren sollte der Rasen gedüngt und ausreichend bewässert werden, um ihm bei der Erholung zu helfen.

Arten von Vertikuierern

Rasen vertikutieren

Messer eines Rasen-Vertikutierers

Um überhaupt vertikutieren zu können, muss man sich zunächst für eine Gerätekategorie entscheiden. Die Entscheidung fällt zwischen kabelgebundenen Elektro-Vertikutierern, den neu aufkommenden Akku Vertikutierern, Benzin-Vertikutierern oder einem mechanischen Handvertikutierer.

Welcher Vertikutierer möglicherweise der beste für Sie ist, zeigt unser Vertikutierer Test.

Mechanische Handvertikutierer

Dei günstigste Lösung stellen Handvertikutierer dar, die keinen Motor haben. Sie werden über die reine Muskelkraft durch den Rasen geführt und eignen sich für kleine Flächen. Eine beliebte Lösung ist in dieser Kategorie der Gardena Vertikutierer „Boy“.

Akku-Vertikutierer

Akku-Vertikutierer versprechen Agilität und Wendigkeit. Sie sind leichtgewichtig und optimal für kleine, verwinkelte Flächen geeignet. Manche Modelle, darunter die Einhell Vertikutierer, kommen für Flächen von 500 m² durchaus in Frage.

Benzin-Vertikutierer

Benzin-Vertikutierer besitzen ähnliche Eigenschaften wie Benzin-Rasenmäher. Sie eignen sich, auf Grund ihrer Leistung, für tiefe und harte Böden. Zudem können sie auf sehr großen Flächen von über 1000 m² Einsatz finden, denn ihre Reichweite wird nicht durch ein Kabel oder dergleichen begrenzt.

Elektro-Vertikutierer

Da Elektro-Vertikutierer bewähren sich auf kleinen wie mittelgroßen Flächen. ALKO Vertikutierer und Wolf Vertikutierer sind in dieser Kategorie beispielsweise beliebt.

Bei alten Geräten fällt die Leistung eher moderat aus. Dann können ihre Messer Probleme haben, in die Grasnarbe tiefer und harter Böden einzudringen. Daher ist es ratsam, sie auf solchen Untergründen eventuell mit einem kleinen Sandsack künstlich zu beschweren. Im Allgemeinen sind Elektro-Vertikutierer etwas günstiger, als Benzin-Vertikutierer, weshalb sie vor allem für gelegentliche Einsätze hervorragend geeignet sind. Bei größeren Flächen oder Flächen mit vielen Hindernissen, kann sich die Kabelgebundenheit jedoch als lästig herausstellen.

Des Weiteren kann die Spindel des Vertikutierers entweder mit kleinen Messern besetzt sein oder mit Feder-Zinken. Ein Federeinsatz bedeutet, dass in diesem Fall ein Kombigerät vorhanden ist, welches den Rasen vertikutieren und lüften kann. Dünne Lüfter-Zinken gelten als rasenschonender und kämmen den Rasen eher durch, als in die Grasnarbe einzudringen. Daher ist ihr Einsatz erst ratsam, wenn zuvor schon eine Grundreinigung per Messerwalze durchgeführt wurde. Sie können regelmäßiger zum Einsatz kommen, als eine Messerwalze.

Wie funktioniert ein Vertikutierer?

Messer eines Vertikutierers

Rasen vertikutieren

Wenn Sie den Rasen vertikutieren, dringen kleine Messer, welche an einer sich drehenden Spindel befestigt sind, 2-3 mm tief in die Grasnarbe ein. Sie ritzen den Boden also auf und lockern sämtlichen Unrat, wie Unkraut und Moos. Hat man den Rasen gewissenhaft bearbeitet, kann man den unerwünschtes Befall einfach abhaken bzw. absammeln. Hier ein kleiner Tipp: Insbesondere beim Wenden verlassen die Messer oft unerwünscht die Grasnarbe. Daher sollten Sie, im Gegensatz zum herkömmlichen Mähen des Rasens, die Holme nicht nach unten drücken, sondern sie in gleicher Höhe belassen.

Wann & wie sollte ich meinen Rasen vertikutieren?

Grundsätzlich sollte diese Art der Rasenpflege zwischen April und September erfolgen. Profis empfehlen, maximal 2 Mal pro Jahr zu vertikutieren.

Wer seine Rasenfläche im Sommer intensiv nutzt, sollte sich für den Frühling oder den Herbst entscheiden, da der Rasen nach dem Vertikutieren erst einmal ein wenig geschont werden sollte.

Blühen im Frühling (meist Mitte April) Narzissen und Co., kann der Rasen das erste Mal gemäht und gedüngt werden. Ist das erste Mähen beendet, welches die Rasenhöhe auf mindestens 4 cm oder weniger reduzieren sollte, kann der Vertikutierer zum Einsatz kommen.

Eine Woche vor dem Rasen vertikutieren sollte der Rasen mit Dünger bestreut werden. Ein preiswerter und guter Dünger ist Eisensulfat, welches vor allem Moss verbrennt und angreift. Beachten Sie beim Düngen jedoch unbedingt, dass sie keine Ränder und Wege mit Dünger bestreuen, denn dann entstehen Verfärbungen.

Wer fürchtet, dass das Gerät das Rasenbild für eine Weile zerstören könnte, sollte bis zum zweiten Mähen warten. Spätestens im Mai steht die Natur wieder voll im „Saft“ und der Rasen kann sich optisch schnell erholen.

Nach dem Vertikutieren kann das gelockerte Moos und Unkraut dann mit einer Rasenharke entfernt werden. Des Weiteren sollten Sie nach dem Prozess nicht das Bewässern vergessen, wenn es trocken ist.

Um Ihr Ergebnis zu optimieren, können Sie 1 Woche nach dem Vertikutieren den Rasen mit Kalk in einem Kalkstreuer behandeln. Kalk sorgt dafür, dass der PH-Wert der Fläche wieder steigt. Wir empfehlen granulierten Kalk, da dieser nicht so stark staubt.

Weitere Tipps, wenn Sie Ihren Rasen vertikutieren möchten

  1. Die Messer sollten so eingestellt werden, dass sie maximal 3 mm in die Grasnarbe einscheniden
  2. Der Rasen sollte vor dem Vorgang auf eine Höhe von 2-4 cm gekürzt werden
  3. Es werden keine feuchten Bereiche vertikutiert
  4. Um die Grasnarbe nicht zu schädigen, wird stets nur kurz auf einer Stelle verweilt
  5. Wer sowohl Längs-, als auch Querbahnen zieht, wird das beste Ergebnis erzielen
  6. Kahle Stellen sollten sofort mit Schnellsaat neu angesät werden (das ist meist erforderlich, wenn der Rasen vorher vermoost war)
  7. Abschließend wird der gelockerte Unrat von der Rasenfläche gehakt

Rasen vertikutieren – kann ich das umgehen?

Wenn der Rasen einmal unterversorgt ist, muss man Handeln oder er wird sich wahrscheinlich nicht erholen. Präventiv sollte die Rasenfläche immer gleichmäßig mit Wasser versorgt werden und zudem der Sonne und Luftströmung gut ausgesetzt sein. Dann kann das Rasen-Vertikutieren tatsächlich unter Umständen entfallen. Liegt Ihr Rasen allerdings im Schatten oder ist generell auf einem relativ nährstoffarmen Boden, wie z.B. Lehm, angesiedelt, sollten Sie auch irgendwann Ihren Rasen vertikutieren.

Woher stammt der Begriff „Vertikutierer“ überhaupt?

Der Begriff stammt, wie so viele, aus dem Englischen und setzt sich aus den Phrasen vertical und cut zusammen. Vertical steht dabei für den vertikalen bzw. senkrechten Schnitt und cut für das Schneiden in die Grasnarbe.

Was tun, wenn der Rasen nach dem Vertikutieren im Frühjahr schlecht aussieht?

Wie bereits erwähnt, sollten Sie den Rasen vor dem Vertikutieren unbedingt mit Dünger behandeln. Ist dies erfolgt, wird sich der Rasen auch relativ schnell erholen. Wer dennoch seine Besorgnis mit einem zusätzlichen Aufwand schmälern kann, sollte mit etwas stickstoffhaltigem Rasendünger oder Kalk nachbessern.

Ist es für längere Zeit trocken, sollte man den Rasen wässern. Ansonsten heißt es allerdings wirklich abwarten und Tee trinken. Geben Sie Ihrem Rasen Zeit und laufen Sie vorerst nur eingeschränkt oder gar nicht auf ihm herum! Außerdem raten wir Ihnen, Ihren Rasen mindestens 3 Mal im Jahr zu düngen. Wenn Sie dies tun, ist der Rasen widerstandsfähig und wird sich nach dem Vertikutieren rasch erholen.

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Im Video: Rasen vertikutieren